Großes Interesse zeigten die 45 Kneipp-Mitglieder beim Besuch des Stadtarchivs, der sogenannten „Schuhschachtel“, oder „Haus im Haus“, im früheren Schießl-Stadl.
Aufgeteilt in drei Gruppen folgten die Mitglieder gespannt den Erklärungen der Stadtarchivmitarbeiterinnen Christiane Widder und Laura-Marie Kapperer.
Das erste Highlight war bereits im Seminarraum hinter einer Glaswand zu sehen – die freigelegten Mauern des ehemaligen kurfürstlichen Wagenhauses. Vermutungen zufolge könnte es auch eine Reithalle, ein Geschenk des Winterkönigs an seine Frau gewesen sein.
Begonnen im Vorsortierraum, in dem die Dokumente auf Schäden und Schimmel überprüft werden faszinierte die Besucher vor allem der Bookeye scanner, mit dem die Unterlagen gescannt und digitalisiert aufbewahrt werden können.
Im Magazin, dem eigentlichen Aufbewahrungsort der unterschiedlichsten Dokumente von Geburten-/Melderegister, Zeitungen, Bücher im Ledereinband mit Abstandshalter, Fotos, etc. gab es Informationen über das Raumklima und die Löschanlage des Archivs.
Im Zuge der Familienforschung kommen laut Kapperer und Widder Anfragen aus den unterschiedlichsten Ländern wie den USA oder Brasilien. Auch sei nachzulesen, dass Amberg in früheren Jahren bereits viele Flüchtlinge aufnahm.
Die Integration des Modernen gab es auf dem Dachboden zu sehen. Hier fand die Lüftungsanlage eingefasst von alten, handgehauenen Balken ihren Platz.
Am Ende der Führung bedankte sich Evelin Hensel, die 1. Vorsitzende des Kneipp-Vereins Amberg, bei den Führerinnen des Stadtarchivs und übergab neben einem kleinen Präsent Broschüren und Bilddokumentation des Kneipp-Vereins vom 85jährigen Vereinsjubiläum und versprach, dass weitere Unterlagen übergeben werden, damit diese für die Nachwelt erhalten bleiben.