„Kräuterhexen“ unter sich
Wenn die Ringelblume morgens nach sieben Uhr geschlossen ist, dann regnet`s an diesem Tag
gewiss…
Kräuterkunde spielte bei Pfarrer Kneipp in seiner Ernährungslehre schon immer eine große Rolle. „Lange Jahre habe ich sondiert und geprüft, getrocknet und geschnitten, gesotten und gekostet; kein Kräutlein, kein Pulver, das ich nicht selbst versucht habe, habe ich als
bewährt befunden.“ Dieses Zitat von Sebastian Kneipp, das die Vorsitzende Evelin Hensel vortrug, ist Tanja Götz auf den Leib geschrieben. Das war auch der Grund, warum der Kneippverein Amberg ihre Gärtnerei besucht hat.
Die engagierte Kräuterexpertin überraschte mit einer Vielfalt von Kräutern: Aromatische Kräuter, einsetzbar für die abwechslungsreiche, gesunde Küche, aber natürlich auch als Heilkräuter. Da waren selbst die von der Kräuterkunde überzeugten Kneippmitglieder begeistert. Die reichhaltigen Mineralien, Spurenelemente und Vitamine bringen das Immunsystem wieder in Schwung und haben eine lange Tradition in der Volksmedizin.
In Geschmack und Duft unterscheiden sich die verschiedenen Arten aber erheblich.
Das Kraut der Unsterblichkeit, eine alte chinesische Heilpflanze, verdient wohl diesen Namen nicht zu Recht. Was aber hinter den einzelnen Kräuternamen steckt, das erstaunt doch. Ysop, von dem es drei verschiedene Sorten gibt, wirkt antiseptisch, ist gegen Stiche einsetzbar, zieht aber auch die Bienen an und wird deshalb Bienenkraut genannt.
Wer weiß schon, dass die Duftresede bereits im Mittelalter in die Wohnung gestellt wurde, um einen guten Geruch zu erzeugen? Hat man keine Oliven zur Hand, hat die Natur Olivenkraut bereit. Will es jemand süß, dann ist das aztekische Süßkraut genau das Richtige. In den letzten Jahren ist es als ergiebige Alternative zu Stevia bekannt geworden. Außerdem glänzt das Süßkraut auch als Zierpflanze, hat einen minzigen Duft und eignet sich wegen der langen Ranken als Blumenampel. Frischer Schnittlauch im Winter – Zimmerknoblauch ersetzt ihn. Staudenbasilikum hat eine lange Haltbarkeit und ist beim Kochen sehr beliebt. Angelika, auch Engelwurz genannt, ist eine Zierde des Gartens und schmeckt köstlich als Likör zu bereitet.
Neben wertvollen Tipps zum Kultivieren der Pflanzen im eigenen Garten, zum Beseitigen von Ungeziefer ganz ohne Chemie und auch zum Trocknen der Kräuter, bekamen die Teilnehmer noch Rezepte für die Herstellung von Kräutertees mit nach Hause.
Die Mitglieder des Kneippvereins haben viel dazu gelernt und geben dieses Wissen gerne an Mitglieder, oder die es werden wollen, weiter.
Gisela Prüll, Schriftführerin im Kneipp-Verein Amberg